CROWDFUNDING AN ARTIST

the artist, a selfie

Stellen wir gemeinsam einen Künstler frei

TEILHABE

Stellen wir gemeinsam eine Künstlerin / einen Künstler frei. 

Eine initiative der TransArtForm foundation

  1. Der Grundgedanke ist einfach. Es geht um die Demokratisierung der Institution des Mäzens. Wir tun uns zusammen um einen Künstler finanziell frei zu stellen.
  2. Es gibt natürlich schon sehr viele Formen von „Crowd-funding“. Die sind aber (fast) alle Projekt- oder Werkbezogen. Man finanziert ein ganz bestimmtes Kunstwerk. Oft ist das verbunden mit spezifischen Gegenleistungen die mit dem Kunstwerk zusammenhängen. Gegenleistungen, die wiederum abhängig sind von der Höhe des Beitrags. In der Regel ist der finanzielle Beitrag einmalig.
  3. Die Nachteile des werkbezogenen „Crowd-funding“ sind offensichtlich. Es braucht immer wieder grossen Aufwand in den sozialen Medien der Zeit wegnimmt. „Crowd-pleasing“ lässt sich kaum vermeiden. Kontinuität in der künstlerischen Arbeit ist nicht erreichbar.
  4. Teilhabe“ hat einen grundsätzlich anderen Ansatz. Nicht individuelle Werke, sondern die Praxis einer Künstlerin wird finanziert - und zwar auf lange Sicht. Das ermöglicht wirklich autonomes Schaffen. Es ermöglicht Recherche und Experiment. Es ermöglicht Werke von langer Dauer; die Serie, der stete Aufbau, das nacheinander von Manifestationen. Es ermöglicht das Spiel, den Versuch, ein fröhliches Misslingen. Es ermöglicht Dokumentation, den Aufbau eines Archivs, das zusammengehen von Vorfreude, Vorsehen und Vordenken.
  5. Statt ein Werk als Besitz zu erwerben eine Praxis durch Teilhabe freizugeben macht den Unterschied aus.

 

Zehn Jahre lang 

  1. 100 Menschen die zehn Jahre lang jeden Monat 25 Franken (Euro, Dollar) einer Künstlerin zur Verfügung stellen. 50 Menschen die zehn Jahre lang jeden Monat 50 Franken (Euro, Dollar) einem Künstler zur Verfügung stellen. 10 Menschen die zehn Jahre lang jeden Monat 100 Franken (Euro, Dollar) einer Künstlerin zur Verfügung stellen.
  2. Man sollte vielleicht den Be(i)trag wählen den man spürt, der zum Verzicht führt, den man verschmerzt.

 

Der Künstler, die Künstlerin

  1. Es bedarf einer ganz bestimmten Situation damit das Freistellen der Künstlerin, diese Unverschämtheit, als angemessen erscheint, sein richtiges hat, angenommen werden kann.
  2. Es sollte sich um eine künstlerische Praxis handeln, die schon zu einem Oeuvre geführt hat. Ein Oeuvre das einen gewissen Reichtum an Bedeutung gewonnen, errungen, gefunden hat. Es muss sich Thematik gebildet haben, es sollte eine Stil Sicherheit oder vielleicht besser, eine Sicherheit der Stile erkennbar sein. Ein Verhältnis zur Kunst, dass heisst zur Generalversammlung der Kunstwerke, sollte sich abgezeichnet haben. Mit anderen Worten, es soll ein Oeuvre sein das ein Versprechen birgt.
  3. Es müssen Ansätze erkennbar sein, Pläne geschmiedet, Vorhaben öffentlich gemacht sein, welche Einblicke geben, zu welcher Arbeit, zu welchen Arbeiten, zu welcher Art von Kunstwerken die Freistellung führen wird. Diese „art-to-come“, diese „kommende Kunst“ der nächsten zehn Jahre ist die eigentliche Rechtfertigung für das finanzielle Engagement, ist der Grund für Teilhabe, entfacht Passion in ihr, ist ihr Erlös. Es sollte sich um Kunstprojekte und Kunstwerke handeln, die in diesem Kommenden versprochen werden, die unbedingt im Licht der Welt erscheinen sollten, die es ohne Zweifel geben sollte, die man wie ein Kind erwartet.
  4. Entscheidend ist, dass diese zukünftigen Projekte und Werke bei einer Fortführung der gegenwärtigen künstlerischen Praxis nicht verwirklicht werden können. Der Grund ist meistens, dass der Künstler seine Praxis bis anhin über eine andere Arbeit, in Selbstausbeutung, finanziert hat (Die Künstlerin als Lehrer, als Barrista, als Beamtin, als Designer, als Illustratorin). Die neuen Projekte und Werke brauchen aber ein Vollzeit Engagement - das heisst, die Existenz sichernde Arbeit muss aufgegeben werden.
  5. Wegen alle dem - existierendes Oeuvre, vielversprechende neue Projekte, notwendiges Vollzeit Engagement - versteht sich Teilhabe als eine Initiative die sich an Künstler wendet, sie unterstützt und denjenigen dient, die schon länger als Künstlerin arbeiten, mit Werken schwanger sind, einen grossen Schritt vorwärts gehen, einen grossen Wurf wagen wollen. Das alles schliesst das „junge Talent“ von vornherein aus. Wir vermuten, dass es sich meistens um Künstler ab vierzig handeln wird. Wegen der ungleichen Verteilung der Chancen innerhalb der Kunstwelt könnte es durchaus sein, dass die meisten Kunstschaffenden die es verdienen in dieser Weise freigestellt zu werden, Frauen sind.

 

TransArtForm

  1. Die Stiftung TransArtForm (eingetragen im Handelsregister, Kamer van Koophandel Niederlande, KVK-nummer: 53027191, Rechtsperson) übernimmt die Auswahl der Künstler und Künstlerinnen. Sie zeichnet sich demnach verantwortlich für die Wirkungskraft der „kommenden Werke“. TAF wird sich auch um die administrative und finanzielle Abwicklung der Teilhabe kümmern. Alle Teilhabenden werden von TAF über die Abwicklung der Geschäfte im Bezug zur Teilhabe genauestens informiert. Schlussendlich garantiert TAF die Kommunikation zwischen den Kunstschaffenden und der Gemeinschaft der Teilhabenden.
  2. Die Auswahl der Künstler durch TransArtForm hat keine Kunst-ideologische Basis. Das Jahrhundert der Avantgarde sieht TAF als beendet an. Die Auswahl der Kunstschaffenden wird jedoch programmatisch sein. TAF ist vor allem an Kunstprojekten und Kunstwerken interessiert, die sich als Interventionen auffassen. Die „öffentlich“ sind und zu einem „civic gaze“ einladen. Kunstwerke, die korrektive Erfahrungen ermöglichen um daraus zu denken und zu fühlen und die sich fragend an die Seite von Glück und Gerechtigkeit gesellen.
  3. TransArtForm stellt sich vor, im Lauf der nächsten Jahre, bis zu einem Dutzend Künstlerinnen zur Teilhabe und Freistellung vorzuschlagen. TAF geht davon aus, dass die vorgeschlagenen Künstler im Bezug auf Hintergrund, Arbeitsweise, Werkmaterial und -form sehr unterschiedlich sein werden. Es ist aber zu erwarten dass sich, auf Grund der Programmatik der Auswahl, auch eine gewisse Nähe zwischen den Künstlerinnen und ihrem Werk abzeichnen wird. TAF sieht dem Entstehen einer solchen Verwandtschaft mit Neugier und Vorfreude entgegen und wird sich der Erforschung dieses Zusammenspiels von Unterschieden und Übereinkünften hartnäckig widmen.
  4. TransArtForm würde sich freuen, wenn andere Institutionen ähnliche Finanzierungsmodelle entwickeln und anwenden. TAF glaubt, dass die Teilhabe eine wichtige Alternative zum werkgebundenen Crowdfunding, zum Artist-in-Residence Programm, zum Fellowship oder zum Preisgeld darstellt. TAF wird die Erfahrungen und Erkenntnisse, die sich in der von ihr geführten Teilhabe zukünftig anhäufen, gerne mit anderen teilen und besprechen.

 

Ein Geschenk

  1. Die Teilhabe versteht sich als performativer Akt, der zur Familie des Geschenks, des Versprechens, des Opfers gehört. Es ist kein Tausch, kein Ankauf, keine Besitzergreifung. Eine Gegenleistung der Künstlerin ist nicht geboten - ausser eben das zur Welt bringen der Werke die sich angekündigt haben, die im Kommen sind, von der sie in Erwartung ist. Die einzige Verpflichtung die der Künstler auf sich nimmt ist, den Teilhabenden zu ermöglichen Anteil zu nehmen, Zugang zu bekommen, Zeuge zu sein. Jede Künstlerin wird das anders handhaben. Man kann sich zum Beispiel Vorstellen, dass Teilhabende zum regelmassigen Atelierbesuch eingeladen werden, sie Vortritt bei Anlässen, Eröffnungen, Ausführungen, Expositionen und Manifestationen bekommen. Das sie eingeladen werden an Gesprächen, Foren und Konferenzen zum Werk teilzunehmen. Die neuen Medien eröffnen ausserdem Möglichkeiten, die künstlerische Arbeit fast hautnah und „live“ zu verfolgen.
  2. Für das Konzept der Teilhabe ist wichtig, dass es keine Unterschiede in der Handhabung der Anteilnahme und des Zugangs gibt. Ob man jetzt 100, 50 oder 25 Franken (Euro, Dollar) im Monat beisteuert, alle Teilhabenden sind gleichberechtigt.
  3. Vermittelt über Schönheit sollte Teilhabe glücklich machen.

 

Eine Gemeinschaft

  1. TransArtForm wird die Gemeinschaft von Teilhabenden für einen bestimmten Künstler in drei Schritten aufbauen. In einem ersten Schritt wird TAF Familie, Freunde und Kollegen des Künstlers anfragen. Ganz bewusst nimmt TAF dabei in Kauf, dass in intimen Beziehungen die Geld-Frage peinlich, schamhaft und streitig sein kann. TAF ist Überzeugt, dass viele Menschen in direktem Umkreis einer ernsthaften Künstlerin eine Handlungsverlegenheit verspüren, inwiefern diese zu unterstützen sei. Diese Verlegenheit kann durch eine kollektive Teilhabe überwunden werden. In einem zweiten Schritt wird TAF den Künstler orten. TAF wird erkunden mit welchen Orten, welcher Stadt, welcher Region die Künstlerin und ihr Schaffen verbunden sind. Es ist durchaus möglich, dass es mehrere Verbindungen gibt, es sich um mehrere Orte handelt, zum Beispiel das Geburtsdorf, die Stadt wo man lebt und arbeitet, die Region oder Landschaft die inspiriert, anstachelt oder anmacht. TAF wird in diesen Ortschaften Personen und Organisationen zur Teilhabe Ganz bewusst mobilisiert TAF dafür ein Lokalpatriotismus anderer Art: der Künstler als Repräsentant, als Abgesandter, als Botschafter. In einem dritten Schritt wendet TAF sich an ein ganz bestimmtes Segment der Kunstwelt. Es geht um Mäzene, Sammler, Kuratoren, Kritiker, Künstler und Liebhaber, die sich vom Werk der Künstlerin begeistern lassen, die dieses seiner Wirkung wegen unterstützen wollen, die sich an dessen Bedeutung beteiligen wollen. Ganz bewusst setzt TAF dabei auf ein informiertes Publikum, welches sich an der Entwicklung der Kunst seit den 80er Jahren geschult hat und Wert und Wirkung der Werke einschätzen und beurteilen kann.

 

cmunzartists

  1. TransArtForm schlägt für die erste Teilhabe die schweizerische Künstlerin Christine Munz vor.
  2. Christine Munz arbeitet unter dem Künstlernamen cmunzartists mit dem holländischen Philosophen Frans Geraedts zusammen.
  3. Christine Munz ist 55. Sie verdient ihr Brot als Kamerafrau beim Schweizer Fernsehen. Sie ist eine der führenden Kamerafrauen für den unabhängigen Schweizer Spiel- und Dokumentarfilm. In 2009 hat sie den Alexis Victor Thalberg Preis für die Bildgestaltung in zwei Dokumentarfilmen gewonnen. Sie unterrichtet an der Hochschule für Design und Kunst in Luzern.
  4. TransArtForm arbeitet schon seit mehr als zehn Jahren mit cmunzartists zusammen.
  5. cmunzartists schafft „long term public art projects“, schafft öffentliche Langzeit - Kunstprojekte. In diesen Projekten geht es um die Verarbeitung von (traumatischer) Vergangenheit, das Wiedergewinnen von (kollektiver) Handlungsfähigkeit, die Transformierung von (intimen) Institutionen und (festgefahrenen) Mentalitäten.
  6. Die Projekte sind multimedial; Bild (Fotografie, Video, Film, Grafik) Text, (zeitgenössische) Musik, Skulptur, Performance.
  7. Die Projekte dehnen sich in der Zeit Sie umfassen eine Anzahl von Manifestationen. Sequenzen spielen eine wichtige Rolle. Das Publikum macht der Reihe nach Erfahrungen die aufeinander aufbauen, kontrastieren, rekurrieren, wiederholen, vertiefen und sich verdichten.
  8. Die Projekte sind als Interventionen präzise. Sie basieren auf Diagnosen die aus Recherchen und Manifestationen des Projekts selbst gewonnen wurden und im Lauf der Zeit immer weiter angereichert werden. Die Erfahrungen die das Publikum immer wieder machen kann, provozieren an ganz genauen Stellen ein umdenken, einen emotionalen Neuanfang, eine Verschiebung in den Erzählungen und Erinnerungen.

 

Werke

  1. Das Werk Die Frauen/These women (2007) war für Christine Munz ein persönlicher Durchbruch. In diesem Werk kündigte sich an, dass ihr schaffen als autonome Künstlerin schrittweise ihr Leben in Anspruch nehmen würde. Es handelt sich bei diesem Werk um eine Serie von Zwölf (dreizehn) Porträts von Frauen. Das Porträt doppelt nach: eine mehr als lebensgrosse Nacktfotografie einer Frau vor weissem Hintergrund, aufgezogen auf Metal, wird kombiniert mit Farbdrucken ihrer Kleidungsstücke auf transparenter Folie. Das Publikum wird eingeladen die Frauen an und auszuziehen. Seit 2007 werden Die Frauen wieder und wieder aufgestellt; alleine, in einer kleinen Gruppe, alle zusammen. Sie stehen quer, stellen sich quer, das zeigt sich immer wieder, an allen Orten, wo sich Geschlecht, Körper, Sexualität und sexuelle Orientierung kreuzen. Seit 2018 hat dieses Verqueren einen Namen: #MeToo.
  2. Das Public Art Project Sjtub (2010-2020) ist das Labor wo die künstlerische Praxis von cmunzartists geboren wurde. Es ist eine Zusammenarbeit zwischen Christine Munz, Frans Geraedts und dem niederländischen Komponisten Hardy Mertens. Sjtub ist ein Projekt in, für und über das vormalige Kohlerevier der Niederlande. In Sjtub gab und gibt mehr als dreissig Manifestationen. Es ist noch nicht abgeschlossen. Sjtub ermöglicht es den Bürgern des Reviers zu trauern um den Verlust einer Lebenswelt. Sjtub zielt genau gegen die passive Aggressivität und die Depressivität die seit der Schliessung der Kohlengruben in den Köpfen und Körpern der Bürger waltet. Videokunst, Textgebilde und zeitgenössische Blasmusik sind am Werk; für sich, nebeneinander, miteinander. cmunzartists fand und erfand in diesem Projekt die Grundformen einer Praxis, die sich wiederholen, weiterführen, erweitern lässt. Das Public Art Project von langer Dauer; Ortsgebunden; in Zusammenarbeit mit lokalen Kunstschaffenden; eine Serie von Manifestationen; öffentlichen Proben; das Einbrechen (in existierende kulturelle Anlässe und Programme); die Manifestation als Stätte einer korrigierenden Erfahrung (kognitiv, emotional, imaginär); die Intensivierung der Erfahrung durch das kombinieren von Medien; das Archiv als Instanz der Kontinuität; individuelle Werke als fortwährende Überbleibsel der Manifestationen. cmunzartists hat in Sjtub ausserdem zu einer Handvoll konkreter Formate gefunden: Post- (informeller Raum für zeitgenössische Kunst); die VideoSymphony (Kombination von Videokunst und zeitgenössischer Musik); Die Deutungen (jeweils ungefähr ein Dutzend Textgebilde die im öffentlichen Raum zirkulieren); Hundert Grafiken (Eine Serie von Grafiken als Projektdokumentation); Das digitale Dossier (Vorschläge und Recherchen einsehbar im Netz); Der Gebrauchsgegenstand als Ikone (alltägliche Dinge emanzipieren zum transitiven Objekt); Laufende Kommentare (Ansprachen, Essays, Analysen, Vorworte, Einleitungen, Zusätze, Titel.)
  3. Das Werk Sphinx Inside Out ist eine eigenartige und eigensinnige Folge und Fortführung von einem globalen Kunstprojekt. Es wurde realisiert in Maastricht, Niederlande. Drei Generationen die in einem spezifischen ehemaligen Fabrikgebäude arbeiteten, wurden porträtiert. Daraus wurde eine Performance, eine Mauer-Ausstellung und ein Buch. Das Projekt ist aus der lebenslangen Praxis in autonomer Fotografie von Christine Munz heraus entstanden. Es ist ein paradigmatisches Beispiel dieser autonomen Praxis.
  4. Christine Munz freistellen, zehn Jahre lang (2021-2031), wird zur Verwirklichung einer ganzen Reihe von bedeutsamen Kunstprojekten und Kunstwerken führen. Es gibt jetzt schon eine grosse Anzahl konkreter Vorschläge und Pläne. In einigen dieser Fälle bedarf es nur noch die Finanzierung ihrer Arbeitszeit - der Rest der Voraussetzungen für die Realisierung des Werkes wurde schon erarbeitet. Die Teilhabe an ihrer Praxis durch Mitfinanzierung verspricht ein spannendes, reizvolles und sinnreiches Unterfangen zu werden. TransArtForm ist stolz darauf mit cmunzartists zusammenzuarbeiten und Christine Munz als erste Künstlerin zur Teilhabe vor zu schlagen.

 

Art-to-come 2020/2021

  1. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in 2020/21 eine Videokunst-Arbeit im Rahmen vom Public Art Project Sjtub fertig stellen. Es geht um den Videoteil der Videosymphony Machines of Mourning. Damit wird der Schlusspunkt in Bezug auf zehn Jahre künstlerische Arbeit gesetzt. Die Videosymphony hat eine Dauer von 48 Minuten. Weil die Videokunst-Arbeit vier Projektionsschirme unabhängig von einander bespielt, hat die Arbeit eine Dauer von mehr als drei Stunden.
  2. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in 2020/21 in einem cross over zwischen Sjtub und A relentless pursuit eine Serie photographischer Arbeiten erstellen unter dem Titel Summer of love. Die ehemalige Industrielandschaft des Kohlereviers worauf Sjtub Bezug nimmt, wurde mit einer Vielzahl von Parks überzogen. Die Fotografien dokumentieren in jedem einzelnen Park die Spuren und Reste einer Orgie.
  3. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in 2020/21 das Werk 50 Grafiken Dieses Werk überarbeitet 10 Jahre Sjtub.
  4. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in 2020/21 eine retrospektive Ausstellung zu 10 Jahre Sjtub
  5. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in 2020/21 einen 70 minütigen Dokumantarfilm, ein Künstlerporträt, fertig stellen. Unter dem Arbeitstitel „Sonnhild“ erarbeitet sie eine vielschichtige Darstellung einer älteren Künstlerin, die in lebenslanger Solo-Praxis eine zutiefst eigene Bildsprache für Textildruck entwickelt hat. Diese stoffliche Welt teilt sie jetzt, zum ersten mal, mit einem internationalen Hersteller. Christine Munz führt in diesem Film Regie, macht die Kamera, editiert und kreiert die Tonlandschaft.

 

Art-to-come 2020-2030 (31.12.2020 - 31.12.2030) 

  1. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in den nächsten zehn Jahren zusammen mit dem Philosophen Frans Geraedts und anderen (lokalen und internationalen) Kunstschaffenden ein öffentliches Langzeit-Kunstprojekt in Zürich (Schweiz) entwickeln und ausführen. Unter dem Titel Stutz untersucht und diagnostiziert das Projekt in einer Serie von (30+) Manifestationen die fortwährende Beziehung zwischen der Stadt Zürich und dem globalen Finanzsystem und macht diese Beziehung fass-, erfahr- und veränderbar. Schlussendlich geht es darum, die Bürger der Stadt in die Verantwortung zu rufen. (Grundformen und Formate die in Sjtub erarbeitet wurden, werden angewendet.) Dieses Projekt wird das Rückgrat der künstlerischen Praxis von Christine Munz bilden.
  2. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in 2020 bis 2030 zusammen mit dem holländischen Philosophen Frans Geraedts versuchen, das Projekt Monument for a future war zu verwirklichen. Dieses Projekt im Dienst des Friedens, bindet die drei Städte Aachen, Maastricht und Liège in die Arbeit ein. Die Kriegsgeschichte Europas vom 20sten Jahrhundert soll in einer mehrtägigen multilokalen Performance heraufbeschwört werden, um daraus Einsicht und Motivation zu gewinnen, die eine Welt ohne Krieg vorstellbar und denkbar macht. Performance, Skulptur, Theater, Text und Musik werden dabei miteinander verknüpft.
  3. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in den nächsten zehn Jahren versuchen, zusammen mit dem Philosophen Frans Geraedts und anderen (lokalen und internationalen) Künstlerinnen ein öffentliches Langzeit-Kunstprojekt in Lviv (Ukraine) zu entwickeln und auszuführen. Unter dem Titel Ghosts untersucht und diagnostiziert das Projekt in einer Serie von (30+) Manifestationen die Beziehung der Stadt Lviv (Ukraine) mit der völkermörderischen Politik von Hitler und Stalin. Das Projekt macht diese Beziehung fass-, erfahr- und veränderbar. Schlussendlich geht es darum, die heutigen Bürger der Stadt in eine Allianz mit den Mordopfern einzuladen. (Grundformen und Formate die in Sjtub erarbeitet wurden, werden angewendet.)
  4. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in den nächsten zehn Jahren mit dem Philosophen Frans Geraedts, der Performance Künstlerin Ana Aub und anderen (lokalen und internationalen) Künstlern ein öffentliches Langzeit-Kunstprojekt in Madrid (Spanien) entwickeln und umsetzten. Unter dem Titel After the Fall erarbeitet das Projekt in einer Serie von Re-enactments und Dokumentationen eine alternative Geschichte Spaniens. In dieser Alternative wurde Franco in 1971 von einem Bürgeraufstand zu Fall gebracht. Schlussendlich geht es darum, die imaginaire Beziehung der heutigen Bürger Spaniens zur Demokratie von Grund auf neu zu gestalten.
  5. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in den nächsten zehn Jahren ihre autonome Fotografische Arbeit fortführen. Das wird sich in Projekten ähnlich wie Sphinx Inside Out manifestieren, aber auch - wie schon immer - in einer tagtäglichen Fotografischen Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswelt. Unter dem Titel Mixed Techniques wird Christine Munz ihre lebenslange fotografische Arbeit auf einer Webseite zugänglich machen, reflektieren und bearbeiten.
  6. Wenn freigestellt, wird Christine Munz in den nächsten zehn Jahren die Serie von Arbeiten fortsetzen die mit „Die Frauen - These Women“ angefangen hat. Sie untersucht in diesen Werken, die sie unter dem Titel „a relentless Pursuit“ zusammenfasst, die De-Konstruktion der intimen Institutionen durch das Streben nach Glück und den Kampf um Gerechtigkeit. Diese Serie wird wie die De-Konstruktion selbst einen anarchischen Charakter haben. Weder Format- noch Ortsgebunden, werden die Werke, nur über die Thematik mit einander verbunden, sehr unterschiedlich hervor kommen.
  7. Wenn freigestellt wird Christine Munz zusammen mit dem holländischen Philosophen Frans Geraedts ein Format für Internet - Arbeiten entwickeln die sich als politischen Kommentar verstehen lassen. Die akute Bedrohung der Demokratie und die Klima-Krise verpflichten jeden Weltbürger Aktivist zu werden. Christine Munz verpflichtet sich, diesen politischen-Kommentar-als-Kunstwerk zehn Jahre lang durch zu halten.

 

Noch ein letztes

Teilhabe ist ein Geschenk. Es wird von der Künstlerin keine Gegenleistung erwartet -ausser das zur Welt bringen der kommenden Werke. Christine Munz hat aber darauf bestanden, nicht als Gegenleistung sondern als Zeichen ihrer Dankbarkeit, als Gegen-Geschenk, als Geschenk von ihrer Seite jedem einzelnen Teilhabenden jährlich zwei Werke zukommen zu lassen. Eines dieser jährlichen Werke wird ein grafischer Druck sein in einer Auflage von 160; daraus wird im laufe der Teilhabe eine Serie von 10. Das zweite Werk das jedem zukommt wird ein Unikat sein; 160 im Jahr, 1600 in 10 Jahren. Notwendig wird dieses zweite Werk den Charakter einer Arbeitsskizze, einer Momentaufnahme haben. Die 10 Grafiken und die 1600 Unikate werden zusammen ein Archiv der Teilhabe bilden.

Teilhabe ist eine Frage und eine Sache des Glücks und der Schönheit und der Gerechtigkeit. Das Freistellen von Christine Munz wäre ein kleines Wunder. Hoffentlich lässt es sich noch oft wiederholen.

artist trying to take a selfie…

artist trying to take a selfie

…for this dossier - and finally does catch her shade.

…for this dossier - and finally does catch her shade.

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sputnik on a tricycle orbiting mountains of potato peels in the dutch alps

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Storyboarding/découpage for movies i shot

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art partner frans, 2018

«LONGDISTANCE 2007», print-part of the project, DIN A2,

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«die frauen-these women» 2003-ongoing

 
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«die frauen-these women» exposition Zürich, october 2009

 

artist about ways to handle visitors actions at the exposition «die frauen – these women» in zürich 2009. filmed by sara

«die frauen-these women» 2009, planning a box…, atelierviews, filmed by sara

«die frauen-these women» 2009, …modeling the box, atelierviews, filmed by sara

some clothes of YAËL